Montpellierbrücke wird modernisiert: Geänderte Verkehrsführung ab 30. Januar
Stadteinwärts nur einspurig befahrbar / Umleitung über Hebelbrücke / Neue Geh- und Radwege
Die Montpellierbrücke muss aufgrund zahlreicher Mängel und Schäden dringend modernisiert werden. Dabei wird die Brücke so instandgesetzt, dass sie für weitere 25 Jahre genutzt werden kann. Die umfangreichen Baumaßnahmen beginnen am Montag, 30. Januar 2023, und werden knapp drei Jahre dauern. Geplant sind unterschiedliche Phasen der Verkehrsführung mit vorübergehenden Umleitungen für alle Verkehrsteilnehmenden. 2023 gibt es keine Vollsperrung für den Autoverkehr, die erste Vollsperrung ist für die Sommerferien 2024 geplant. Mit dem Rad und zu Fuß kann die Brücke während der gesamten Bauzeit überquert werden.
„Die Montpellierbrücke ist eine der meist befahrensten Verkehrsachsen in Heidelberg. Die Modernisierung betrifft viele Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs sowie Pendelnde und ist daher eine der wichtigsten städtischen Baumaßnahme der nächsten Jahre, die nicht länger warten kann. Wenn wir jetzt anpacken, kann die Lebensdauer der Brücke um weitere 25 Jahre verlängert werden“, erklärt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.
Die Bauarbeiten starten am Montag, 30. Januar 2023, mit der Erneuerung der Rad- und Gehwege auf der Fahrbahnseite in Richtung Innenstadt. Diese dauern voraussichtlich bis Ende Juli 2023. Dabei werden mehr Platz für Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger sowie neue barrierefreie Querungen an beiden Enden der Brücke geschaffen. Die Gehwege werden barrierefrei ausgebaut. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) führt parallel dazu von April bis Mai 2023 Untersuchungen des Aufbaus im Gleisbereich durch. Dabei handelt es sich um eine vorbereitende Maßnahme für die 2024 geplante Gleiserneuerung auf der Montpellierbrücke.
Verkehrseinschränkungen und Umleitungen
- Aus der Innenstadt und vom Hauptbahnhof kommend gibt es keine Verkehrseinschränkungen.
- Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende können die Brücke auf der Fahrbahnseite stadtauswärts queren (siehe Grafik, blaue Pfeile). Von dieser Seite ist auch die ÖPNV-Haltestelle zu erreichen.
- Stadteinwärts ist die Brücke ab Montag, 30. Januar 2023, nur einseitig befahrbar.
- Von der A5/Speyerer Straße in Richtung Innenstadt und südliche Stadtteile wird eine weitläufige Umleitung über die B535 in Richtung Rohrbach/Bergstadtteile -> Ausfahrt: B3/Karlsruher Straße empfohlen.
- Gesperrt ist die Brückeneinfahrt vom südlichen Czernyring (aus der Weststadt/von der Hebelbrücke kommend) sowie die Abfahrt von der Brücke nach rechts in die Lessingstraße (in Richtung südliche Stadtteile) (siehe Grafik, Verkehrszeichen „gesperrt“).
- Die Umleitung für die gesperrte Brückenabfahrt/Lessingstraße führt über die Carl-Benz- und die Hebelstraße.
- Der Radweg unter der Montpellierbrücke vom Hauptbahnhof kommend nach Rohrbach an den Gleisen ist während der gesamten Baumaßnahme nicht befahrbar.
- Die Straßenbahnlinie 26 wird im April und Mai 2023 über die Czernybrücke umgeleitet. Ausführliche Umleitungsinformationen veröffentlicht die rnv rund eine Woche im Vorfeld.
Zweite Bauphase startet ab August 2023 / Geänderte Verkehrsführung
Ab August 2023 werden die Geh- und Radwege stadtauswärts in Angriff genommen. Hierfür muss die Fahrbahn stadtauswärts auf eine Spur verengt werden. Der Czernyring kann wieder durchgehend befahren werden. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende werden auf die gegenüberliegende Brückenseite umgeleitet. Stadteinwärts ist die Brückenabfahrt in die Lessingstraße weiterhin gesperrt, da dort Baumaschinen und -materialien lagern. Geh- und Radwege sollen Ende 2023 fertiggestellt sein.
Bauarbeiten 2024: Vollsperrung in den Sommerferien / Lessingstraße
Für 2024 sind umfangreiche Baumaßnahmen geplant, die weitere Sperrungen und Umleitungen mit sich bringen. So werden die Auf- und Abfahrtsrampen, die die Brücke mit der Lessingstraße verbinden, modernisiert und gesperrt. Die Lessingstraße kann dann auch nicht durchgängig im Kreuzungsbereich befahren werden. Im Zeitraum von März bis Juni 2024 plant die rnv, die Gleise auf der Brücke zu erneuern.
In den Sommerferien 2024 werden alle Fahrbahnen auf der Montpellierbrücke grundlegend saniert. Um die Arbeiten schneller erledigen zu können, wird die Brücke stadtein- und stadtauswärts voll gesperrt. Um den Verkehr dadurch weniger zu beeinträchtigen, sollen diese großen Bauarbeiten in den Sommerferien stattfinden. Zu Fuß und mit dem Rad kann die Brücke jederzeit überquert werden.
Hintergrund: Erneuerung der Bausubstanz, Erhöhung des Lastniveaus
Damit der Verkehr in den nächsten 25 Jahren über die Montpellierbrücke fließen und neue Straßenbahnen sicher zum Einsatz kommen können, wird die Montpellierbrücke so verstärkt, dass sie künftig mehr Gewicht tragen kann. Gleichzeitig werden am Bauwerk vorliegende Schäden behoben und die Betonflächen auf allen Seiten der Brücke instandgesetzt. Damit kann die Verkehrssicherheit auch in Zukunft gewährleistet werden. Die Verkehrsführung auf der Brücke bleibt wie bisher.
Die in den Jahren 1974 bis 1976 von der Stadt Heidelberg erbaute Montpellierbrücke ist 45 Jahre alt. In den Jahren 2006 bis 2010 wurde die Brücke bereits für die Nutzung von Straßenbahnen angepasst und teilweise saniert. Die Schädigung der Bausubstanz war in den vergangenen Jahren immer schneller vorangeschritten. Das Bauwerk erhält derzeit die Note 3,5 („ungenügender Zustand“) auf einer Skala von 1 bis 4. Daher muss die Modernisierung jetzt erfolgen, da die Standsicherheit mit fortschreitender Schäden beeinträchtigt wird und die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.
Die Kosten für Instandsetzung und Verstärkung der Montpellierbrücke betragen 22,5 Millionen Euro. Für die Sanierung wurden Landesfördermittel beantragt. Die höchstmögliche Fördersumme, die vom Land Baden-Württemberg übernommen werden könnte, liegt bei rund 9,6 Millionen Euro. Der Förderbescheid steht noch aus.
Zur Information: Längen, Flächen, Material
- Hauptbrücke = 230 Meter
- rund 22.000 Quadratmeter Brückenfläche werden bearbeitet
- 1.000 Tonnen Asphalterneuerung
- 120 Tonnen Betonstahl werden eingebaut
- 1.200 Meter Geländer werden erneuert
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